Gemeinsam in die Stromzukunft?

Diese Frage haben sich Berg, Goldach, Rheineck, Rorschach, Steinach, Thal, Tübach und Untereggen gestellt. Hinter dieser Frage steckt die Annahme, dass mit vereinten Kräften die künftigen Herausforderungen der Stromversorgung effizient gemeistert werden können.

Die genannten acht Gemeinden prüften im Rahmen eines Vorprojektes die Möglichkeiten für eine regionale Zusammenarbeit der Versorgungswerke. Rorschacherberg und Mörschwil beteiligten sich nicht am Vorprojekt. Im vergangenen Jahr wurden die Verantwortlichen der teilnehmenden Kommunen in ausführlichen Interviews zu den erwarteten Herausforderungen und dem Handlungsbedarf hinsichtlich der künftigen Stromversorgung befragt. Die Arbeitsgruppe hat mit externer Unterstützung die Interviews ausgewertet und drei mögliche Szenarien einer verstärkten Zusammenarbeit ausgearbeitet.

Der Schlussbericht liegt nun vor. Übereinstimmend werden der Strommarkt und die zugehörigen Aufgaben als die grössten Herausforderungen für die Zukunft angeschaut. Sinkende Margen machen effizientere Strukturen und Prozesse wünschenswert. Die Verantwortung und die Aufgaben sollen auf Augenhöhe mit allen Partnern und Dienstleistern auch künftig sichergestellt werden. Ein Zusammenschluss ergäbe ein Werk in der Grössenordnung von Rapperswil-Jona und würde zur Erreichung der Ziele die entsprechenden Voraussetzungen bieten. Ebenso wurde deutlich, dass regionale Verankerung und die Nähe zu den Kunden wertvolle Güter sind, welche es auch in Zukunft zu bewahren und auszubauen gilt.

Neben anderen Varianten der Zusammenarbeit wurde die Gründung eines Werkes für die ganze Region zur Sicherstellung einer sicheren und effizienten Stromversorgung als langfristig sinnvollstes Vorgehen erachtet. Der Zeitpunkt sei richtig, um aus der Stärke heraus zu agieren. Alle acht Stadt- und Gemeinderäte haben sich zu einer weiterführenden Teilnahme am Projekt hinsichtlich der Schaffung eines gemeinsamen Werkes beraten. Die Gemeinderäte von Berg, Goldach, Steinach und Tübach sowie der Stadtrat von Rheineck haben sich dafür ausgesprochen die Abklärungen weiter voranzutreiben. Die Gemeinderäte Thal und Untereggen erkennen zurzeit keinen unmittelbaren Handlungsbedarf und sehen aus diesem Grund von einer weiteren Zusammenarbeit ab. Für den Stadtrat von Rorschach ergibt sich aufgrund dieser Ausgangslage – keine Teilnahme der Gemeinden Rorschacherberg und Thal – keinen Sinn, das Projekt weiterzuverfolgen.

Aufgrund der vorliegenden Ratsbeschlüsse haben sich die beteiligten Gemeinden entschieden, in naher Zukunft keine weiteren Abklärungen für ein gemeinsames Werk zu treffen und das Projekt zu sistieren. Hingegen verstärken die Werke auf operativer Ebene den Austausch und die projektbezogene Zusammenarbeit.